Die Stadt Goslar ist tausende von Jahren alt. Sie entstand im Jahr 968, als die örtlichen Erzvorkommen und Silberlagerstätten entdeckt wurden. Dank ihrer natürlichen Reichtümer war die Stadt für die Hanse von großer Bedeutung. Seit 1992 steht Goslar zusammen mit dem Bergwerk Rammelsberg auf der Liste des UNESCO-Welterbes.
Die Entdeckung der Silberminen sorgte für eine rasante Entwicklung Goslars. Dies spiegelte sich auch in seinem Erscheinungsbild wider. Da die Siedlung rund um die Rammelsberger Bergwerke wuchs, wurden die Gebäude entsprechend gestaltet und die Straßen angelegt.
Hier residierten einst die deutschen Kaiser der Salier und Staufer – und es war ihr Lieblingsplatz. Die Stadt wurde damals Nordrom genannt. Heute können Sie den Kaiserpalast, dessen Ausmaße beeindruckend sind, aus der Nähe besichtigen. Seine Fassade hat eine Breite von 54 Metern.
Im Jahr 1290 wurde Goslar Freie Reichsstadt. Dieser Status wurde im Jahr 1340 bestätigt. Das wichtigste Ereignis für die Stadt war das kaiserliche Privileg, eine eigene Silbermünze zu prägen. Es wurde Mariengrochen genannt.
Die kaiserliche Residenz stürzte 1865 ein. Sie wurde von der hannoverschen Regierung wieder aufgebaut, die schließlich Goslar übernahm. Zuvor war es Teil Preußens und dann Westfalens gewesen.
Im Zentrum von Goslar befindet sich der legendäre Marktplatz. Es wird vom Alten Rathaus und dem Gildehaus geschmückt, das reibungslos in ein Hotel umgewandelt wurde. Die Mitte des Platzes wird durch einen Brunnen hervorgehoben, auf dem sich ein goldener Adler, das Symbol der Freien Reichsstadt, erhebt.
Im 15. und 16. Jahrhundert stand die Stadt im Mittelpunkt eines Skandals. Sein Ruf wurde durch die Herstellung gefälschter Münzen geschädigt. Dies war jedoch ein falscher Vorwurf. Um seine Unschuld zu beweisen, hat der Stadtrat die Dekoration seines neuen Sitzungssaals geändert. Die Wände und Decken waren mit religiösen und mythologischen Malereien verziert.
Die Guildhall wurde 1494 fertiggestellt. Seine Räumlichkeiten wurden von Kaufleuten und Schneidern genutzt. Die Zünfte besaßen den größten Einfluss in der Stadt und hatten als solche Anspruch auf verschiedene Privilegien seitens der Kaiser. Deshalb kann man die Figuren der Herrscher auf der Fassade sehen.
Wenn Sie zur Ostseite des Platzes gehen, können Sie ein weiteres altes Gebäude sehen. Es beherbergte einst die Schatzkammer des Kaiserinhauses. Der Giebel ist mit einem Glockenspiel verziert. Viermal am Tag kann man beobachten, wie sich die Miniaturtüren öffnen, aus denen die Figuren herauskommen. Begleitet von Glockengeläut wird die Geschichte des Bergwerks Rammelsberg illustriert.
Eine Besonderheit der Stadt sind die bunten Miniaturstraßen und Gassen. Es gibt Fachwerkhäuser, die im 13. und 16. Jahrhundert erbaut wurden. Sie sind mit verschiedenen farbenfrohen Wandmalereien verziert.